Mitglieder / Antje  Boetius

Antje Boetius

Tiefsee- und Polarforscherin

Antje Boetius

Tiefsee- und Polarforscherin

Geboren am 5. März 1967 in Frankfurt am Main
Antje Boetius

Antje Boetius ist Polar- und Tiefseeforscherin und seit Mai 2025 die Präsidentin des Monterey Bay Aquarium Research Instituts (MBARI) in Kalifornien, USA. Sie ist zudem Adjunct Professor des Ocean Departments in der Doerr School of Sustainability der Stanford Universität sowie Auswärtiges Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Vor ihrem Wechsel in die USA war sie von 2017 – 2025 Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung und Professorin für Geomikrobiologie an der Universität Bremen.

Geboren 1967 in Frankfurt am Main studierte Antje Boetius von 1986 – 1992 in Hamburg und San Diego Biologische Ozeanographie und promovierte 1996 zum Thema Tiefseemikrobiologie. Nach Aufenthalten an verschiedenen Meeresforschungsinstituten etablierte sie von 2003 – 2008 eine Arbeitsgruppe zur Erforschung Mikrobieller Habitate im Ozean am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie. Seit Ende 2008 leitet sie die Helmholtz-Max Planck Brückengruppe für Tiefseeökologie und -Technologie. 2009 erhielt Antje Boetius den hochdotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre geomikrobiologische Forschung zu Methanflüssen im Meer und wurde zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. Von 2010 – 2016 war sie Mitglied des Wissenschaftsrates Deutschlands, seit 2013 die Vorsitzende seiner Wissenschaftlichen Kommission. Sie ist gewähltes Mitglied einer Vielzahl von Akademien und Fachgesellschaften im In- und Ausland, zum Beispiel als Fellow der Royal Society of London und der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Antje Boetius hat für Ihre Studien an 50 Expeditionen auf internationalen Forschungsschiffen teilgenommen. Sie beschäftigt sich derzeit vor allem mit Fragen der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biogeochemie und Biodiversität des Arktischen Ozeans. Dafür hat sie den ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates erhalten, sowie eine Reihe von renommierten Preisen im In- und Ausland. 2018 wurde ihr der Communicator Preis des Stifterverbandes und der DFG verliehen. Sie ist in der Politikberatung und Wissenschaftskommunikation für eine Vielzahl von Themen aktiv, insbesondere zu den Auswirkungen des Klimawandels, der Bewahrung der biologischen Vielfalt und der Gesundheit der Ozeane.

Für ihre Arbeit wurde sie außerdem mit dem Deutschen Umweltpreis (2018) und dem Bundesverdienstkreuz (2019) ausgezeichnet, dem Carl-Friedrich-von-Weizsäcker Preis der Leopoldina und des Stifterverbandes (2022), der Orden des Saint Charles von Monaco (2024), sowie einer Vielzahl von nationalen und internationalen Wissenschafts- und Medienpreisen. Bei ihren Auftritten arbeitet sie mit vielfältigen Akteuren der Kunst-, Theater-, Fernseh-, Film-, Literatur- und Musikszene zusammen. Dabei geht es ihr besonders um die Beziehungen zwischen Mensch und Natur sowie um die Rolle des Netzwerks des Lebens für den Planeten Erde und die menschliche Entwicklung.

Aufnahme in den Orden 2025