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ChristophMarkschies

Theologe

Christoph Markschies

Theologe

Geboren am 3. Oktober 1962 in Berlin
Christoph Markschies

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies wurde 1962 in Berlin geboren. Von 1981 bis 1987 studierte er Theologie, Klassische Philologie und Philosophie in Marburg, Jerusalem, München und Tübingen. Von 1988 bis 1994 war er als Assistent in Tübingen tätig, wo er 1991 promoviert und 1994 habilitiert wurde. 

Von 1994 bis 2000 war er Inhaber des Lehrstuhls für Kirchengeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, von 2000 bis 2004 Ordinarius für Historische Theologie an der Universität Heidelberg und wurde 2004 zum Professor für Antikes Christentum an der Humboldt-Universität zu Berlin ernannt, wo er seither lehrt. 

Von 2006 bis 2010 war er Präsident dieser Universität. Seit 2020 ist der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und seit 2022 Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. 2024 wurde er zum distinguished fellow der Hebräischen Universität Jerusalem ernannt.

Christoph Markschies erhielt 2001 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2010 den Theologischen Preis der Salzburger Hochschulwochen und 2017 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er ist Träger von Ehrendoktorwürden der Lucian-Blaga-Universität in Sibiu, der Universität Oslo und der Päpstlichen Lateranuniversität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, korrespondierendes Mitglied in Erfurt, Heidelberg und Mainz, der Academia Ambrosiana, der Academia Europea sowie der europäischen Akademie der Künste und Wissenschaften und der Norwegischen Akademie der Wissenschaften, dazu korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. Markschies war mehrfach Fellow am Trinity College, Oxford sowie an den Institutes for Advanced Study in Jerusalem und Princeton. Er wirkt als Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Beiräte und in Kuratorien von Stiftungen mit.

Sein wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der Entwicklung des antiken Christentums im Kontext anderer Religionen und Strömungen der römischen Kaiserzeit, vor allem des Judentums. Dabei beschäftigen ihn sowohl klassische geistes- und ideengeschichtliche Fragestellungen (wie beispielsweise die nach dem Verhältnis christlicher Theologien zu philosophischen Schulen) als auch institutionengeschichtliche Rekonstruktionen (wie die Geschichte von unterschiedlichen antiken Bildungseinrichtungen). Gleichzeitig interessieren ihn aber auch Fragen der Alltagsgeschichte (so der Umgang von Menschen in der Antike mit Zeit und Zeitmessung). Christoph Markschies ediert griechische Schriften des antiken christlichen Universalgelehrten Origenes (2./3. Jh.) und betreut die Sammlung der antiken christlichen apokryph gewordenen Schriften. Außerdem interessiert ihn die Wirkungsgeschichte des antiken Christentums bis in die Gegenwart und die Wissenschaftsgeschichte seines Faches im Zusammenhang anderer altertumswissenschaftlicher Disziplinen.

Zu den zahlreichen Publikationen, die er verfasst oder herausgegeben hat, gehören rund 40 Monographien, die in viele Sprachen übersetzt wurden, darunter auch allgemein verständliche Werke und einführende Lehrbücher, dazu rund 440 Aufsätze. Im Zusammenhang der Ämter in der Wissenschaftsadministration entstanden auch Veröffentlichungen zu verschiedenen wissenschaftspolitischen und wissenschaftstheoretischen Fragestellungen.

Aufnahme in den Orden 2025