Die Geschichte des Ordens in Dokumenten / 1918-1933

1918-1933
VOM STAATSORDEN ZUR „FREIEN VEREINIGUNG VON GELEHRTEN UND KÜNSTLERN“

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der preußischen Monarchie begann auch für die Mitglieder des Ordens Pour le mérite eine Zeit der Unsicherheit und des Umbruchs.

Die Weimarer Reichsverfassung verbot dem Staat in Artikel 109, Orden und Ehrenzeichen zu verleihen und stellte sich damit in die diese Art von Auszeichnungen ablehnende republikanische Traditionslinie. Unter diesen Bedingungen war es fraglich, ob der preußische Staat bereit sein würde, für den Orden die Rolle des Protektors zu übernehmen.

Nach der Abschaffung der Kriegsklasse des Ordens Pour le mérite stand vielmehr das Weiterbestehen der Friedensklasse überhaupt zur Disposition. In dieser kritischen Lage gelang es dem Vizekanzler – bzw. seit 1920 Kanzler – des Ordens, Adolf von Harnack, das Preußische Staatsministerium von der Sonderstellung der Friedensklasse zu überzeugen.

Diese konnte ab 1924 als „Freie Vereinigung der Ritter des Ordens Pour le mérite“ weiterbestehen.

Adolf von Harnack
  • Portrait Adolf von Harnack
    Der baltendeutsche Theologe und Kirchenhistoriker Adolf Harnack (1851–1930), geadelt 1914, wuchs in der Universitätsstadt Dorpat (heute Tartu) auf. Er erwarb als Professor für Evangelische Theologie in Leipzig, Gießen, Marburg und Berlin internationalen Ruhm, vor allem durch seine Erforschung der christlichen Dogmengeschichte.

    Darüber hinaus wurde er als preußischer Wissenschaftsorganisator bekannt, u.a. als Vorsitzender der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften, Generaldirektor der Berliner Königlichen Bibliothek und erster Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Deren Nachfolgerin, die Max-Planck-Gesellschaft, verleiht bis heute als höchste Auszeichnung die Adolf-von-Harnack-Medaille.

    In der Politik setzte er sich u.a. für Sozialreformen und die Frauenbewegung ein und wirkte an der Formulierung der Weimarer Verfassung mit.

Appell Harnacks 1919
  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Appell des Vizekanzlers des Ordens Pour le mérite für Wissenschaft [!] und Künste, Adolf von Harnack, an das Preußische Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nach dem Ende der Monarchie, Berlin, 28. März 1919
    Mit Adolf von Harnack wurde 1902 der erste Theologe in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste aufgenommen. Dessen Wirken prägte er als Vizekanzler (1915–1920) und Kanzler (1920–1930). Als Vizekanzler setzte er sich beim Preußischen Staatsministerium für das Weiterbestehen des Ordens nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ein.

    In seinem Schreiben vom 28. März 1919 weist er auf die im In- und Ausland ungebrochen hohe Reputation des Ordens hin, die er auf die „Verbindung des Prinzips der Sachkunde mit dem demokratischen Prinzip“ und den noch immer lebendigen Geist Humboldts zurückführt, der „die Wahlvorschläge fort und fort leitet“.

    Gerade vor dem Hintergrund, daß die Mitglieder nicht vom Monarchen, sondern von den Ordensrittern vorgeschlagen wurden, stellt er die rhetorische Frage: „Soll nun dieser Orden mit all‘ den anderen Orden, die in Preußen verliehen worden sind, auch verschwinden?“. Der einstimmige Beschluß der Berliner Ritter für das Fortbestehen des Ordens wird „in Rücksicht auf die geschichtliche Überlieferung in Preußen, […] im Interesse von Wissenschaft und Kunst, [und] im Interesse des Staats“ gefaßt.

    Schließlich plädiert der Vizekanzler für eine Erweiterung der Zahl der Ordensmitglieder, um auch den neueren wissenschaftlichen Disziplinen Rechnung tragen zu können

Neue Mitglieder 1920
  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Befürwortung der Anzeige des Ordenskanzlers über die Wahl sechs neuer Ordensmitglieder durch den Staatssekretär im Preußischen Kultusministerium, Dr. Carl Heinrich Becker, Berlin, 31. Dezember 1920
    Im September 1920 hatte Adolf von Harnack, der am 4. September 1920 die Nachfolge Friedrich Schapers als Ordenskanzler antrat, die Wahl sechs neuer Ordensmitglieder angezeigt und das Preußische Staatsministerium um Genehmigung ersucht.

    Das für den Orden zuständige Kultusministerium beantragte am Silvestertag 1920 die Bestätigung der folgenden im Oktober 1920 gewählten Personen: der Physiker Albert Einstein (1879–1955), der Mathematiker Felix Klein (1849–1925), der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig (1849–1922), der Maler Max Liebermann (1847–1935), der Bildhauer Hugo Lederer (1871–1940) und der Schriftsteller Gerhart Hauptmann (1862–1946).

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Befürwortung der Anzeige des Ordenskanzlers über die Wahl sechs neuer Ordensmitglieder durch den Staatssekretär im Preußischen Kultusministerium, Dr. Carl Heinrich Becker, Berlin, 31. Dezember 1920
    Im September 1920 hatte Adolf von Harnack, der am 4. September 1920 die Nachfolge Friedrich Schapers als Ordenskanzler antrat, die Wahl sechs neuer Ordensmitglieder angezeigt und das Preußische Staatsministerium um Genehmigung ersucht.

    Das für den Orden zuständige Kultusministerium beantragte am Silvestertag 1920 die Bestätigung der folgenden im Oktober 1920 gewählten Personen: der Physiker Albert Einstein (1879–1955), der Mathematiker Felix Klein (1849–1925), der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig (1849–1922), der Maler Max Liebermann (1847–1935), der Bildhauer Hugo Lederer (1871–1940) und der Schriftsteller Gerhart Hauptmann (1862–1946).

Neue Satzung des Ordens
  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Beschluß des Staatsministeriums über die Umgestaltung des früheren Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste durch Änderung von Satzungsbestimmungen, 4. März 1924 → darauf u. a. mit Rotstift der Vermerk: „aufgehoben [Tagebuch] 7192/39“ [siehe Seite 5]
    Die sechs Zuwahlen des Jahres 1920 erhielten jedoch keine Genehmigung durch das Preußische Staatsministerium. Dieses sprach sich zwar für den Erhalt des Ordens aus, bestand in seiner Sitzung vom 19. August 1921 jedoch auf einer Änderung der Ordenssatzung, um den Vorgaben der Weimarer Reichsverfassung zu entsprechen, die eine Verleihung von Orden und Ehrenzeichen durch den Staat verbot.

    Auf der Grundlage der vom Ordenskanzler Adolf von Harnack ausgearbeiteten Vorschläge, beschloß das Staatsministerium am 4. März 1924 die neue Ordenssatzung. Erst auf dieser Basis erhielten die von der preußischen Regierung 1923 genehmigten Zuwahlen ihre Gültigkeit.

    Da der Zoologe und Biologe Oscar Hertwig bereits 1922 verstorben war, konnte er nicht mehr rechtmäßig als Ordensmitglied aufgenommen werden. An seiner Stelle wurde 1924 Hertwigs jüngerer Bruder Richard (1850–1937) zum Ordensritter gewählt, der sich ebenfalls als Zoologe internationale Anerkennung erworben hatte.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Revidierte Statuten der freien Vereinigung von Gelehrten und Künstlern (Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste) vom 26. Februar 1922/ genehmigt durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums vom 4. März 1924
    Die neue Satzung bestimmte, daß der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nicht mehr den Status eines Staatsordens besitzen, sondern als „Freie Vereinigung von Gelehrten und Künstlern“ verfaßt sein sollte. Lediglich die 30 historischen Ordensabzeichen verblieben im Eigentum des Preußischen Staates.

    Durch die Etablierung eines zweiten Vizekanzlers wurde die Möglichkeit geschaffen, daß je ein Repräsentant der Naturwissenschaften, der Geisteswissenschaften und der Künste in der Leitung des Ordens vertreten war. Schließlich wurde die Verbindung des Ordens zu Preußen dadurch symbolisch gestärkt, daß der Kanzler und die beiden Vizekanzler Staatsbürger Preußens sein mußten und dort auch ihren Wohnsitz haben sollten (der Kanzler zwingend in Berlin).

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Revidierte Statuten der freien Vereinigung von Gelehrten und Künstlern (Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste) vom 26. Februar 1922/ genehmigt durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums vom 4. März 1924
    Die neue Satzung bestimmte, daß der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nicht mehr den Status eines Staatsordens besitzen, sondern als „Freie Vereinigung von Gelehrten und Künstlern“ verfaßt sein sollte. Lediglich die 30 historischen Ordensabzeichen verblieben im Eigentum des Preußischen Staates.

    Durch die Etablierung eines zweiten Vizekanzlers wurde die Möglichkeit geschaffen, daß je ein Repräsentant der Naturwissenschaften, der Geisteswissenschaften und der Künste in der Leitung des Ordens vertreten war. Schließlich wurde die Verbindung des Ordens zu Preußen dadurch symbolisch gestärkt, daß der Kanzler und die beiden Vizekanzler Staatsbürger Preußens sein mußten und dort auch ihren Wohnsitz haben sollten (der Kanzler zwingend in Berlin).

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Revidierte Statuten der freien Vereinigung von Gelehrten und Künstlern (Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste) vom 26. Februar 1922/ genehmigt durch Beschluß des Preußischen Staatsministeriums vom 4. März 1924
    Die neue Satzung bestimmte, daß der Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste nicht mehr den Status eines Staatsordens besitzen, sondern als „Freie Vereinigung von Gelehrten und Künstlern“ verfaßt sein sollte. Lediglich die 30 historischen Ordensabzeichen verblieben im Eigentum des Preußischen Staates.

    Durch die Etablierung eines zweiten Vizekanzlers wurde die Möglichkeit geschaffen, daß je ein Repräsentant der Naturwissenschaften, der Geisteswissenschaften und der Künste in der Leitung des Ordens vertreten war. Schließlich wurde die Verbindung des Ordens zu Preußen dadurch symbolisch gestärkt, daß der Kanzler und die beiden Vizekanzler Staatsbürger Preußens sein mußten und dort auch ihren Wohnsitz haben sollten (der Kanzler zwingend in Berlin).

Käthe Kollwitz
  • Portrait Käthe Kollwitz
    Käthe Kollwitz (1867–1945) erhielt ihre erste künstlerische Ausbildung als Bildhauerin und Graphikerin in ihrer Heimatstadt Königsberg (Ostpreußen), die sie anschließend in München, Berlin und Florenz abschloß.

    Bekannt wurde sie durch ihre ausdrucksstarken Radierungen, Holzschnitte und Plastiken durch Krieg und soziales Elend Gezeichneter. Seit 1919 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, wurde die bekennende Sozialistin und Pazifistin 1933 von den Nationalsozialisten zum Austritt aus der Akademie gezwungen. Ihre Werke wurden 1936 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ verfemt.

  • GStA PK (Foto Chr. Ziegler)

    Wahlanzeige 1929
    Käthe Kollwitz wurde 1919 nicht nur als erste Frau aufgefordert, Mitglied und Professorin der Akademie der Künste zu Berlin zu werden, sondern wurde auch 1929 als erste Frau in den Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste gewählt.

    Der Kanzler des Ordens, Adolf von Harnack, der sich vor dem Weltkrieg für die Zulassung von Frauen zu einem Universitätsstudium engagiert hatte, teilte am 30. Mai 1929 dem Preußischen Kultusminister die Wahl der drei neuen Ordensmitglieder mit: des Psychologen und Philosophen Carl Stumpf (1848–1936), der Malerin Käthe Kollwitz (1867–1945) und des Dirigenten Gustav Wilhelm Furtwängler (1886–1954).